Gründe zum Psychiater zu gehen
Es gibt verschiedene Gründe, die Eltern veranlassen können, ihr Kind bei einem Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie vorzustellen. Oft stehen problematische Verhaltensweisen und Konflikte oder lebensgeschichtliche Belastungen im Vordergrund.
Zeigt ein Kind oder Jugendlicher in seinem Verhalten und emotionalen Entwicklung Auffälligkeiten, kann dies häufig für das Kind oder den Jugendlichen selbst und die Eltern oder Bezugspersonen eine schwere Belastung bedeuten und Sorgen bereiten. Viele scheuen davor zurück, sich fachliche Unterstützung zu suchen. So liegt bereits häufig ein langer Weg hinter den Betroffenen, wenn sie bei uns ankommen.
Die Gründe zum Psychiater zu gehen können emotionale Probleme sein, zum Beispiel wenn ein Kind sich häufig traurig fühlt, unter Ängsten leidet oder sich mit Trennungssituationen schwer tut. Auch wenn das Kind sich oft alleine zurückzieht, Kontakte vermeidet oder schulische Schwierigkeiten und Probleme beim Lernen, Rechnen, Schreiben und Lesen bis hin zu Konzentrationsproblemen und auch Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung AD(H)S hat, kann ein Besuch hilfreich sein. Diese Symptome können mit motorischer Unruhe (Hyperaktivität) einhergehen. Umgekehrt kann Ihr Kind aber auch äußerlich ruhig wirken und in Bewegung verlangsamt und sehr häufig verträumt sein.
Konzentrationsprobleme können auch ganz andere Ursachen als AD(H)S haben. Auch Entwicklungsauffälligkeiten im Bereich Sprache, emotionaler Reife, motorisch oder Koordination können Ursachen sein, sodass ein Kind für seinen Entwicklungsschritt länger brauchen kann als seine Altersgenossen.
Es gibt noch andere Gründe, warum sich Eltern bei uns Hilfe holen, z.B. bei Zwangsstörung, Traumafolgestörung, Tic-Störung, Psychose oder übermäßigem Alkohol- und Cannabiskonsum.
Therapeutische Grundhaltung
Wir gehen davon aus, dass wir unsere inneren Ressourcen immer und überall mit dabei haben und diese jederzeit jederzeit abgerufen und aktiviert werden können. Die Ressourcenstärkung ist daher in meiner Praxis ein wesentlicher Schwerpunkt und Bestandteil der Therapie.
Als kinderfreundliche Praxis ist es uns wichtig, mit Kindern gut und angstfrei in Kontakt zu kommen. Im Kindesalter bis zum 10. Lebensjahr führe ich als Erstes ein Gespräch gemeinsam mit den Eltern oder einem Elternteil. Dadurch können die Kinder miterleben, dass die Eltern Vertrauen in die unbekannte Person (Therapeut) zeigen.
Im Jugendalter führe ich meistens Gespräche alleine mit dem Jugendlichen. Diese fühlen sich dadurch ernst genommen und empfinden die Koalitionsbildung der Erwachsenen als weniger ausgeprägt.